Hosting: Tipps zur Wahl eines geeigeten Providers und die Bedeutung für die SEO

Hosting: Tipps zur Wahl eines geeigeten Providers und die Bedeutung für die SEO

Es gibt verschiedene Aspekte, die bei der Wahl eines Webhosting-Paketes und dem Hosting der eigenen Domain berücksichtigt werden müssen. Einige davon können sogar Einfluss auf den Erfolg der Suchmaschinenoptimierung (SEO) haben oder dieser zumindest Grenzen setzen. Je nach Größe des geplanten Webprojektes genügen einige Basisanforderungen, die fast jedes Hosting-Paket erfüllt. Bei größeren Projekten wie z.B. Online-Shops oder Community-Webseiten ist dagegen zusätzliche technische Ausstattung unabdingbar.

Basis-Anforderungen für kleine Webprojekte mit statischen HTML-Seiten
  • Meiden Sie Webspace von Free-Webspace-Anbietern. Häufig sind derartige Angebote langsam und blenden Werbung ein. Dies mag für private Webprojekte akzeptabel sein. Für geschäftliche Projekte ist dies absolut nicht empfehlenswert, denn Sie wollen ja wohl nicht Werbung für einen Webhostinganbieter machen und diesem zu mehr Backlinks verhelfen. Außerdem bekommt man eine .de-Domain mit Webspace, der für professionelle Websites geeignet ist, schon ab ca. 20 Euro im Jahr.
  • Besonder wichtig ist der Zugriff auf die Logdateien des Servers. Nur so können Sie auch Logfile-Analysen vornehmen.
  • Achten Sie darauf, ob Subdomains eingerichtet werden können. So können Sie Bereiche in eine eigenständige Subdomain auslagern. Beachten Sie hierzu die Hinweise in dem Beitrag über URL- und Dateinamen.
  • Ein Zugriff auf die .htaccess-Datei sollte möglich sein, damit lassen sich z.B. Weiterleitungen einrichten.
Zusätzliche Anforderungen für große Webprojekte und Websites mit CMS
  • Viele Content-Management-Systeme (CMS) benötigen neben einer Datenbank (meist MySQL) die Skriptsprache PHP. Beides sollte in einer aktuellen Version (d.h. MySQL 5.x und PHP ab 5.2.x) zur Verfügung stehen. Die genauen Anforderungen des CMS, das man plant einzusetzen, sollte man unbedingt vor dem Buchen des Webspace prüfen, um später keine unangenehmen Überraschungen zu erleben.
  • Das Apache-Modul mod_rewrite muss verfügbar und aktiv sein. Es wird häufig von der CMS- oder Shop-Software verwendet um suchmaschinenfreundliche URLs zu generieren.
  • Eine schnelle Antwortzeit des Servers ist vor allem für Ihre Besucher wichtig. Zu lange Antwortzeiten, z.B. weil die Seiten komplex oder die Besucherzahlen sehr hoch sind, führen leicht zu hohen Abbruchquoten. Daneben beeinflusst die Antwortzeit aber auch wie schnell Seitenhinhalte von Suchmaschinen erfasst werden und möglicherweise bei Google sogar die Position in den Suchergebniseiten.
  • Nach Möglichkeit sollte Ihre Domain eine eigene IP-Adresse erhalten, da Google anscheinend Websites mit eigener IP-Adresse besser bewertet als solche, die ihre IP-Adresse mit vielen anderen Domains teilen (Stichwort "Shared Hosting"). Zumindest reduzieren Sie das Risiko von "Bad Neighbourhood".
  • Wenn Sie mehrere eigenen Webprojekte betreiben, die Sie untereinander verlinken möchten, dann sollte jedes Projekt eine eigene IP-Adresse haben, die nach Möglichkeit aus unterschiedlichen Class-C-Netzen stammen, da dies die Chancen erhöht, dass Google den Links eine höhere Qualität zubilligt.
Genügt Shared Hosting oder brauche ich einen eigenen Server?

Um diese Frage beantworten zu können, muss man zunächst die Anforderungen des geplanten Webprojektes ermitteln. Gleicht man diese mit den Merkmalen von Shared Hosting und Server ab, kann man leicht seine Entscheidung treffen. Die Vor- und Nachteile sollen nachfolgend kurz dargestellt werden.

Shared Hosting

Hier teilt man sich einen Webserver (und damit eine IP-Adresse) mit vielen anderen Website-Betreibern. Je nach Preis für das Paket können dies eine Handvoll aber auch mehrere Hundert sein.

Vorteile von Shared Hosting

  • sehr einfach zu bedienen und zu administrieren
  • sehr preiswert, (einfache Pakete gibt es ab 1 Euro pro Monat, inkl. einer Domain)

Nachteile von Shared Hosting

  • Die verfügbare Prozessor-Leistung des Servers wird auf alle Hosting-Accounts verteilt. Für die einzelne Website steht damit nur ein Bruchteil der maximalen Rechenleistung zur Verfügung, so dass es bei hohen Besucherzahlen (die nicht einmal auf die eigenen Seite kommen müssen) zu Verzögerungen bei der Auslieferung der Seiten kommen kann.
  • Da man nicht weiß, wer alles auf dem gleichen Server gehostet wird, kann es passieren, dass man sich den Server (und damit die IP-Adresse) mit Spammern oder Betreibern von Linkfarmen teilt. Dadurch kann diese IP-Adresse bei Mail-Providern als Spamquelle eingestuft werden. Dies kann zur Folge haben, dass eigene, völlig harmlose E-Mails in den Spamfiltern der Empfänger (d.h. Ihrer Kunden!) hängenbleiben. Google straft unter Umständen die "Nähe" zu Linkfarmen und anderen unerwünschten Websites ab (Stichwort "Bad Neighbourhood").
  • Viele Serverfunktionen sind aus Sicherheits- und Performance-Gründen eingeschränkt oder ganz deaktiviert, so findet man auf vielen Shared-Hosting-Paketen z.B.
    • Speicherplatz für PHP-Skripte auf 20 bis 32 MB beschränkt - u.U. zu wenig für den Betrieb eines CMS
    • PHP-Skript-Laufzeit auf max. 30 Sekunden begrenzt - danach bricht das Skript ab, was dazu führen kann, dass eine Website unbenutzbar wird
    • ein Zugriff auf externe Server (z.B. für Datenbankabfragen) ist nicht möglich
    • eigenen Einstellungen in den Konfigurations-Dateien httpd.conf, htaccess oder php.ini sind nicht möglich

Teilweise kann man diese Probleme umgehen, indem man die Billig-Angebote der großen Massenhoster vermeidet und auf Angebote von Providern ausweicht, die sich auf Geschäftskunden spezialisiert haben und ausreichend dimensionierte Pakete anbieten oder sogar invididuelle Konfigurationen vornehmen. Der kleine Mehrpreis für solche Pakete macht sich oft schon nach kürzester Zeit bezahlt.

Eigener Server

In der Regel wird man für sein Webprojekt einen sogenannten managed Server wählen, wenn eine große Besucherzahl erwartet werden oder spezielle Programme eingesetzt werden sollen, die auf Shared-Hosting-Angeboten nicht laufen. Hier kümmert sich der Provider um die Administration des Servers und notwendige Updates des Betriebssystems - auf Wunsch auch um eine installierte Shop- oder CMS-Software. Die höheren Kosten (ab ca. 80 Euro pro Monat) machen diese Variante für kleinere Projekte eher unrentabel.

Vorteile eigener Server

  • eine oder mehrere eigene IP-Adressen
  • die Prozessorleistung steht exklusiv für die eigenen Website zur Verfügung
  • höhere Sicherheit, da man den Rechner nicht mit Spammern, Hackern oder anderen "unerwünschten Nachbarn" teilt
  • kaum technische Beschränkungen: Programme und Module lassen sich nachinstallieren, wichtige Parameter für PHP könne an die eigenen Bedürfnisse angepasst werden.

Nachteil eigener Server

  • höhere Kosten
  • mehr Verwaltungsaufwand
Empfehlung

Bei kleineren geschäftlichen und auch größeren nicht-kommerziellen Webprojekten kann Shared Hosting ausreichend sein. Insbesondere wenn nur statische HTML-Seiten bereitgestellt werden sollen. Es empfiehlt sich, nicht die billigsten Angebote zu wählen, sondern lieber ein paar Euro mehr auszugeben, um dafür besseren Service zu erhalten, vor allem wenn der Webhoster denn eine bestimmte Kundenzahl pro Server (oder Prozessorkern) garantiert.

Für größere Webprojekte ist ein eigener Server unbedingt empfehlenswert. Die Vorteile überwiegen die höheren Kosten in aller Regel deutlich.